Vorsicht, Käferholz!
Geschrieben von marion am 17.05.16 um 10:16 Uhr • Artikel lesen
Aufgrund des vergangenen milden Winters und der für Borkenkäfer derzeit günstigen klimatischen Verhältnisse, ist mit erhöhtem Schädlingsaufkommen zu rechnen. Dies bedeutet für Waldbesitzer mit Nadelholzbeständen: Bestandskontrolle, zeitnaher Einschlag und Entfernen der befallenen Bäume.
Waldarbeit gehört zu den unfallträchtigsten Tätigkeiten der grünen Branche. Kommt zeitlicher und wirtschaftlicher Druck durch den nicht geplanten Käferholzeinschlag hinzu, erhöht sich das Unfallrisiko erheblich. Die Unfallstatistiken der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft belegen dies regelmäßig.
Bei Waldarbeiten mit sommerlichen Temperaturen gelangt die körperliche Kondition oft an ihre Grenzen. Die fortgeschrittene Vegetation beeinträchtigt den Überblick des Fäll- und Gefahrenbereiches sowie die Baumansprache. Bei Landwirten kommt die Doppelbelastung durch saisonale Feld- und Erntearbeiten hinzu. Um nicht selbst in der Unfallstatistik zu erscheinen, organisieren Sie den Käferholzeinschlag in Ruhe und beachten Sie folgende Hinweise beziehungsweise beantworten Sie sich selbst folgende Fragen:
- Habe ich genügend Zeit dafür?
- Traue ich es mir selbst zu?
- Besitze ich die nötige Fachkunde, Erfahrung, Ausrüstung und Gerätschaften?
- Wer hilft mir dabei? Nie alleine Arbeiten!
- Wann habe ich meinen letzten Motorsägenlehrgang besucht?
- Gibt es neue, bessere, sichere Fälltechniken?
- Wie fälle ich einen „Hänger“ ohne Risiko? Steht mir kurzfristig eine Seilwinde zur Verfügung?
- Abziehen oder Abdrehen – auf keinem Fall stückweise absägen oder einen weiteren Baum darüber werfen!
- Auch beim Entasten die komplette Persönliche Schutzausrüstung anziehen und dafür nach Möglichkeit eine leichte Motorsäge verwenden.
- Wie bekomme ich das Holz aus dem Bestand? Kann es sicher gelagert/gepoltert werden?
- Wie schütze ich mich vor Zecken?
- Habe ich Verbandszeug dabei und bin ich fit in Erster Hilfe?
- Wo könnte ein Rettungswagen hinbestellt werden?
- Im Internet unter www.rettungskette-forst.de vor Beginn informieren!
Die oft beste Lösung: Vergeben Sie die Arbeit an einen professionellen Forstunternehmer. Diese besitzen die beste Fachkunde, Erfahrung, Ausrüstung und Maschinen. Die Forstbetriebsgemeinschaften helfen Ihnen bei der Suche.
Im Internet unter www.svlfg.de à „Prävention“ finden Sie viele Informationen zur sicheren Waldarbeit.
Die SVLFG ist zuständig für die Durchführung der landwirtschaftlichen Unfallversicherung für über 1,6 Millionen Mitgliedsunternehmen mit ca. 1 Million versicherten Arbeitnehmern, der Alterssicherung der Landwirte für fast 250.000 Versicherte und über 600.000 Rentner sowie der landwirtschaftlichen Kranken- und Pflegeversicherung für über 700.000 Versicherte im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Sie führt die Sozialversicherung zweigübergreifend durch und bietet ihren Versicherten und Mitgliedern umfassende soziale Sicherheit aus einer Hand. Die SVLFG ist maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Gartenbau tätigen Menschen und ihrer Familien.
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